Um exklusive Nahrungsmittel herzustellen, gibt es einige
extravagante Techniken: Da werden angetrunkene Rinder massiert, Kaffeebohnen
wandern vor der Röstung durch den Darm indonesischer Schleichkatzen oder
Schnaps wird quer über den Äquator geschippert. Hier das Ranking der zehn
skurrilsten Techniken in der Nahrungsproduktion, Platz 3:
Nuoc
Maam - südvietnamesische Fischsoße
Die
Produktion von Nuoc Mam gleicht einem olfaktorischen Kollaps, oder, um
nicht unnötig um den heißen Brei herumzureden: sie stinkt! Um sich die bleibende Sinneserfahrung
mit der vietnamesischen Fischsoße auszumalen, sollte man sich einen
zermatschten Fisch in einem geöffneten Einmachglas vorstellen, das einige
Monate in der prallen Sonne steht. Dieser Duft - multipliziert auf Tonnenmaß -
ergibt den Gestank, der von einer Fischsoßenfabrik im südvietnamesischen Nha
Trang ausgeht. Das Zeug ist übrigens ziemlich prominent, sogar durch die Kulturgeschichte hindurch: In Thailand wird Fischsoße Pam Pla tituliert, auf den
Philippinen Patis. Bei den Römern wurde sie unter dem Namen Garum
verwendet. Und selbst die alten Ägypter wussten den Geschmack des fermentierten Meeresgetiers zu würdigen. Vor allem in der asiatischen Küche zählt Fischsoße zu den
beliebtesten Würzmitteln. Liebhaber des kulturhistorischen Lebensmittels können sich
glücklich schätzen, dass das Zeug nicht bis zum Himmel stinkt, sonst hätte Gott
die Produktion schon vor 4.000 Jahren untersagt. Dafür: Platz 3.
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