Freitag, 4. Mai 2012

Zehn skurrile Techniken der Nahrungsmittelproduktion: Platz 3

Um exklusive Nahrungsmittel herzustellen, gibt es einige extravagante Techniken: Da werden angetrunkene Rinder massiert, Kaffeebohnen wandern vor der Röstung durch den Darm indonesischer Schleichkatzen oder Schnaps wird quer über den Äquator geschippert. Hier das Ranking der zehn skurrilsten Techniken in der Nahrungsproduktion, Platz 3:

Nuoc Maam  - südvietnamesische Fischsoße

Die Produktion von Nuoc Mam gleicht einem olfaktorischen Kollaps, oder, um nicht unnötig um den heißen Brei herumzureden: sie stinkt! Um sich die bleibende Sinneserfahrung mit der vietnamesischen Fischsoße auszumalen, sollte man sich einen zermatschten Fisch in einem geöffneten Einmachglas vorstellen, das einige Monate in der prallen Sonne steht. Dieser Duft - multipliziert auf Tonnenmaß - ergibt den Gestank, der von einer Fischsoßenfabrik im südvietnamesischen Nha Trang ausgeht. Das Zeug ist übrigens ziemlich prominent, sogar durch die Kulturgeschichte hindurch: In Thailand wird Fischsoße Pam Pla tituliert, auf den Philippinen Patis. Bei den Römern wurde sie unter dem Namen Garum verwendet. Und selbst die alten Ägypter wussten den Geschmack des fermentierten Meeresgetiers zu würdigen. Vor allem in der asiatischen Küche zählt Fischsoße zu den beliebtesten Würzmitteln. Liebhaber des kulturhistorischen Lebensmittels können sich glücklich schätzen, dass das Zeug nicht bis zum Himmel stinkt, sonst hätte Gott die Produktion schon vor 4.000 Jahren untersagt. Dafür: Platz 3. 

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